Schaugarten Saubergen

 

Tempietto im Schaugarten Saubergen von Architekt DI Dr. Oliver Österreicher

     

 

Babywald Frauenbergen
 

Aus der Gemeindezeitung:

Verwurzelt sein: der Babywald in der Pirawarther Ried Frauenbergen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Babywald Frauenbergen - Verwurzelt sein


Wenn man mit Vertretern anderer Gemeinden in verschiedenen Gremien sitzt, wird einem erst bewusst, wie ähnlich all die kommunalen Aufgaben sind. Man kämpft mit den Problemen der Mobilisierung von Bauland, mit der Abwanderung der Jugend, mit der Finanzierbarkeit des ordentlichen Haushalts, mit der Betreuung der älteren Bewohner, mit der Verkehrssicherheit, mit den verschiedensten Versorgungseinrichtungen, mit der sinkenden Bürgerbeteiligung usw. Vielleicht lässt sich mancher
gelungene Schritt der Nachbarn auf uns übertragen.

Lebensbaum
“Mama, hab´ ich einen Lebensbaum?” - “Natürlich!” Einmal im Jahr zur “Auspflanzzeit” im April kommt man zusammen. Und es kommen stets alle Eltern der im vergangenen Jahr geborenen Gemeindebürger mit eben diesen ihren Kindern! Die ganze
Situation ist von unendlich positiver Aufbruchsstimmung getragen. Die Eltern mit Kindern desselben Jahrganges lernen sich so schon ganz zu Beginn kennen und nicht erst im Kindergarten.

Symbolgeladen
Von den Gemeindearbeitern wurden die zuvor gewählten Baumarten vorbereitet. Auch das Namensschild der jungen Baumpaten - liebevoll geschrieben - wartet schon auf die Baumtaufe. Einen Baum zu pflanzen ist von Alters her eine
symbolgeladene Handlung. Sie gehört zu den Dingen, die man im Laufe seines Lebens tun sollte. Symbolgeladen ist auch die gegenwärtige Idee dahinter: In der Gemeinde verwurzelt sein - ein Leben lang. Und wenn die Eltern für ihr Baby einen Baum pflanzen, dann ist das hier wahrlich ein Lebensbaum am richtigen Standort. Mit jedem Baum wächst die Gemeinschaft mehr zum Wald zusammen. Bürgermeister Stipanitz, Spannberg: “War zwar so mancher neue Erdenbürger von dieser Aktion eher unbeeindruckt, umso ehrgeiziger und tatkräftiger waren die Eltern, vor allem die Väter, bei der Sache und hoben ein tiefes Loch aus, damit die neuen Bäumchen entsprechend gedeihen können.”

Sitzmöglichkeiten und Begleitgrün
Unser geschäftsführender Gemeinderat Leo Strobl kennt unseren Wald wie kaum jemand sonst. Er hat sich bereit erklärt, einen geeigneten Platz für die Pirawarther Variante des “Babywaldes” zu finden. Schließlich muss der Ort gut erreichbar und erweiterbar sein, um möglichst viele “Jahrgänge” aufnehmen zu können. In Frage kommen sogar einige Waldstücke. Und eines
davon hat einen schönen alten Baum in der Mitte. Die Idee lässt sich auch um eine Besonderheit erweitern: Gepflanzt werden könnten alte Baumsorten, die noch zum Teil in unseren Wäldern heimisch sind. Ohne einen Park gestalten zu wollen, sollte der Aufenthalt im Wald “sanft” attraktiv gemacht werden. Mitunter genügen einfachste Sitzmöglichkeiten und bewusst gesetztes
heimisches Begleitgrün des Waldes. Entsprechend der Geburten der letzten Jahre werden es im Regelfall 8-15 Bäume sein, die ausgepflanzt werden. Diese könnten kreisförmig eine kleine Lichtung umschließen und so die Besonderheit
als Kraftort verstärken.

Bezug zur Natur
Vielleicht hat unsere Gesellschaft den Bezug zur Natur und das Bewusstsein der Abhängigkeiten nicht genug in seinem Herzen. Mit dieser Integration der anderen Art bekommt die nächste Generation die Verbundenheit von Mensch und Baum quasi in die Wiege gelegt.

Kostenüberschuss
Die relativ geringen Kosten der Anschaffung der Bäume werden von Sponsoren getragen - in Spannberg bleiben immer zusätzlich noch einige Euro in Form eines Sparbuches pro Kind über, das den Eltern übergeben wird! Respekt! Die Kosten
der Pflege sind zu vernachlässigen. Waldbäume bedürfen nur äußerst extensiver Pflege.