Schaugarten Saubergen

 

Tempietto im Schaugarten Saubergen von Architekt DI Dr. Oliver Österreicher

     

 

Bad Pirawarth ein Bilderbuch
 

Zum Geleit


Gleich der Betrachtung alter Porträtaufnahmen eröffnet die Auseinandersetzung mit alten Häusern einen Blick auf die Vergänglichkeit des Lebens.

Es handelt sich nicht nur um Momentaufnahmen, sondern wird
durch vergilbte Ränder, durch Witterung, Verschmutzung und Verfall wird kraftvoll der sentimentale Ausdruck verstärkt.

Wie die niemals verwelkenden Blumenranken an Gebäuden leuchten einem einst junge Augen voll Hoffnung entgegen.

Schriftsteller meinten im 19. Jhs über Wien, dass jedes Haus fidel aussieht und lächelt: "…Es ist allerdings jenes Lächeln älterer Personen, die sich noch gerne
amüsieren.

Es ist kein junges, modernes Lächeln, aber es ist behaglich."


Obwohl Antlitze vergehen, war und ist uns ihre Wirkung offensichtlich so wichtig.

Der würdevolle Umgang mit der Vergangenheit wird hier gefordert; er erscheint angesichts gesichtsloser Wegwerfästhetik Pflicht!

Verschwinden doch zunehmend - nicht nur im Weinviertel - die kunstfertig gestalteten Fassaden alter Zeit.


Architektur ist Raumkunst und soll nicht zur Umhüllung deklassiert werden.

Hier sind keine Grundrisse oder Schnitte dargestellt; das Büchlein beschränkt sich in seiner angestrebten Aussagekraft
auf das aufmerksam machen von Alltäglichem.


Die Pflege historischer Bauten dokumentiert den Bezug der Gesellschaft zur eigenen Vergangenheit.


Viele Orte und Regionen profitieren heute von gut erhaltenen Ensembles und der Atmosphäre, die von diesen Gebäuden abstrahlt.

Sie sind Teil der Lebensqualität und tragen zum positiven Eindruck des Ortes bei.

International gesehen spielen historische Sehenswürdigkeiten eine überragende Rolle und
gehören zu den zentralen Imageträgern eines Landes.

Sie sind Teil der nationalen Identität.

Hinter den durch die Spuren der Zeit verschliffenen Kanten stecken oft noch weit ältere Mauern.

Der emotionale Wert eines noch so schlichten Gegenstandes ist hoch, ist er ein Familienerbstück.

Diese allgemeine Hinterlassenschaft sollte vielfach höher bewertet werden als der technische Aufwand zur Erhaltung.

Wenn im Alltag auch selten beachtet, so sind gegliederte Bauteile wie ordentlich gehaltene Räume.


Kaum ein Fußgänger nimmt die ständig ausstrahlende Harmonie auf, um so zur "Gesamtkultur der
Würde und Ausgeglichenheit" zu verschmelzen.

Eine Fassade symbolisiert noch mehr: Sie ist der Ausdruck der Anteilnahme an einer urban-räumlichen Ordnung.

Auch die einfachste Komposition wird durch das Zusammenspiel der Elemente zur Vielschichtigkeit; es
verschmelzen Formen, Farben und Rhythmen usw. zu einer Einheit.

Die Aufenthaltsqualität vor harmonischen Ansichten macht jenen Respekt aus, den eben gepflegte Menschen Ihrer Umgebung entgegenbringen.

Die Aufrechnung dieser Kosten auf die Lebensdauer ist ästhetisch empfindenden Besitzern oft meist
nebensächlich.

Ensembles inspirieren nicht nur den Marktwert, sondern eben auch zu sorgsamem Umgang mit historischer Struktur.

Unsere Schnelllebigkeit schenkt im Alltag selbst den bedeutendsten
Denkmälern kaum bis keine Beachtung.

Erst die erzwungene oder zufällige Auseinandersetzung macht
die harmonische Ausstrahlung architektonischer Kunstwerke bewußt.

Möglicherweise war die
Wahrnehmung des Gebauten früher größer.

Und heute stehen diese Bauten wie selbstverständlich da, fernab Koordinationen des Baus und des etwaigen Termindrucks der Fertigstellung.

Dennoch ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis nach Gliederung, Struktur und Abgrenzung unbestritten.

Mit den Mitteln der gründerzeitlichen Architektur tat sich ein Formenreichtum auf, der in seiner Fülle heute nur sehr oberflächlich zu fassen ist.

Die Erwähnung der Prinzipien des Fassadenaufbaus in Sockelzone, seitlichen und oberen Abschluss, Fassung der Fenster und eventuell Gestaltung der Zwischenräume ist dermaßen abstrakt, dass man zwar durchgängige Muster, bei Weitem aber nicht dem Ideenreichtum des Gestalters gerecht wird.

Komplexe Netze von Wiederholungen, Texturen, Ähnlichkeiten, Symmetrien und Betonungen des Wichtigen wurden geflochten.

Es ist eine Welt, in der sich
ästhetisch feinfühlige Menschen zuhause fühlen müssen.

Ähnliche Gestaltungsmerkmale definieren lediglich den Gebäudetyp: Breite und Höhe der
Fassadenabschnitte, Gliederung der Straßenfassade, Verhältnis von Wandfläche zu Wandöffnung,
Ausbildung von Fenstern und Türen, Geschoßhöhen, ev. Brüstungshöhen, Art und Maß der Plastizität, Gestaltung der Oberflächen und die Farbgestaltung.

Bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass die meisten Gemeinden eine nicht allzu große Vielfalt unterschiedlicher historischer Gebäudetypen besitzen.


Das gilt auch für Bad Pirawarth; (gemeint ist hier auch immer der zur Gemeinde gehörende so reizvolle Ort Kollnbrunn).

Ein Bauwerk ist eben jedoch nicht nur die Summe von konstruktiven, funktionalen und formalen Elementen, auch wenn ein Gebäude zum Großteil nach seinem visuellen Erscheinungsbild
beurteilt wird.

Der äußere Eindruck eines Gebäudes bestimmt den Wohnwert mit.

Aus diesem Grund sind das historische, das wirtschaftliche und das soziale Umfeld eines Hauses prägend. Beispielsweise sind die
geschlossene Bebauung der Straßenräume und die teilweise räumliche Weite der Hauptstraßenzüge
charakteristisch.

Schmückende und gliedernde Fassadenelemente bestimmen im Zusammenwirken mit den
Wandöffnungen die Proportion und den Rhythmus der Fassade sowie die Wirkung der Wandfläche.

Die Details sind Bestandteil der jeweiligen baustiltypischen Gestaltung und somit Ausdruck der historischen Entwicklung.

Architektur versucht gegenwärtig beinahe ausschließlich dem Inhalt durch die Form gerecht zu werden.

Angesichts der Lebensdauer eines Bauwerks und der geänderten Nutzungen ist dies kein nachhaltiger Gedanke.

Funktion ist uns oberste Prämisse; künstlerische Gestaltung stellt jenen Luxus dar, der - außer zu
Werbezwecken - beinahe immer eingespart oder auf ein "notwendiges Minimum" reduziert wird.

Umso wertvoller sind die Zeugnisse einer fast untergegangenen Baukultur zu sehen, für die eine Überbewertung
der Repräsentation und Inszenierung Wichtigkeit hatte.

Funktionale Aspekte wurden gelegentlich untergeordnet; der Ort wurde - trotz stärkerer wirtschaftlicher Zwänge als heute - zum Gesamtkunstwerk.

 

Das gebaute Archiv als Komposition


In der Ornamentik ist der Übergang von der flachen scharfkantigen Bandmusterung zum mehr plastisch
bewegten und “vollsaftigen” Stil zu bemerken - ähnlich einer musikalischen Einteilung.

Das klassische System des Fassadenaufbaus handhabte den Organismus von Pilaster und
Halbsäulenordnungen mit Gebälk in vorwiegend der alten Vertikaltendenz gehorchenden Weise.

Die hier betrachteten Fassaden der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert lassen ein unverkennbar zunehmendes Überwiegen der horizontalen Ausdruckselemente beobachten. Die vertikale Achsengliederung im Baukörper wird nur mehr gedämpft fühlbar.

Die nachstehende Einteilung soll keine exakte Abgrenzung, sondern den Versuch einer Ordnung darstellen.


Die schwierige Situation des Bauens im historischen Umfeld muss so gelöst werden, dass historische Bauten nicht nachzuahmen sind; sie sind als Nachbarn zu achten, es ist von ihnen zu lernen - somit
bleibt die Bautradition lebendig, indem sie gleichzeitig erhalten und erneuert wird. Die städtebauliche
Maßstäblichkeit ist zu bewahren, indem Grundstücksbreiten einzuhalten sind. Auch können ortstypische Materialien verwendet werden. Wo passend kann auch die historische Formensprache aufgegriffen und handwerklich abgestimmt werden.

Jeder trägt zum Ortsbild bei, trägt ein Stück Verantwortung zur Bewahrung kultureller Kontinuitäten und entscheidet, wohin sich der Ort entwickelt.

 

semplice (schlicht)
Als Chroniken des bescheidenen, aber doch (!) gestalteten Lebens sind einfache Fensterfaschen bzw.
Umrandungen samt einer mitunter anspruchslosen Gliederung des Zwischenraums an den Gebäuden
überliefert.


andante struttura (mäßige Gliederung)
Zum Teil wurden einzelne besondere Elemente oder Materialien wie Ziegel, Stein oder Kiesel verwendet.
Die Profilierungen sind aufwändiger.


un poco allegro (ein wenig heiter)
Ein überlegter Zusammenhang der Fassade ist spürbar. Der Eingang wird manchmal betont,
Farbkonzepte sind vorhanden und Proportionsüberlegungen wurden angestellt.
Besonders reizvoll erscheinen jene Bauten, bei denen die Ausschmückung in Hinblick auf die
Ensemblewirkung geplant und ausgeführt wurde. Hier ist nicht nur die Verwendung ähnlicher Elemente
gemeint, sondern auch die Aufnahme horizontaler Fassadenfluchten (Gesimse, Fenster und Sockel).


vivace (lebhaft)
Ein Überfluss in der Gestaltung und absolute Ausgewogenheit zeigen die Freude an der Gestaltung.
Hier wurde als gedrängter, quellender und lebensvoller Reichtum das Ornamentgebilde geformt, das
sich wesentlich von rein abstrakt linearen Spielereien unterscheidet. Friesbänder mit Reliefzierraten sind
dennoch selten. Die gesamte Erscheinung beruht auf energischen Kontrasten der Bewegtheit. Der
Zeitaufwand von Planung und Ausführung lässt sich erahnen.

 

 

Bad Pirawarth ein Bilderbuch


Bad Pirawarth. Ein Bilderbuch. 79 kolorierte Fassadenzeichnungen der Gemeinde, Eigenverlag 2009.

Restexemplare auch am Gemeindeamt

gewidmet meinem Sohn Jakob Österreicher

 

 Pfarrkirche Bad Pirawarth

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Vorstadt 26

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sommerzeile 38

Bahnstraße 5

Sommerzeile 16

Wienerstraße 14
Winterzeile 47 Wienerweg 10 Untere Hauptstraße 6
Untere Hauptstraße 16 Winterzeile 43 Herrengasse 12
Obere Hauptstraße 23  Kailmühle  Bindergasse 4

 

Breitenweg 6

 

 

Winterzeile 15

Winterzeile 31

 

 

Pirawarther Vogelsangmühle

 Bahnstraße 15

 

 

 

Obere Hauptstraße 36

 

Sommerzeile 8

 

 

Obere Hauptstraße 47

 Feldgasse 6

 

Obere Hauptstraße 44

 Linke Vorstadt 8 Altes Zeughaus Kollnbrunn

 

 

 

Bahnstraße 1

 

 

 

Herrengasse 46

Glockenturm Kollnbrunn

Obere Hauptstraße 54

 

Kollnbrunner Bauernladen

Haferlmühle

 

 

 Bahnhof Bad Pirawarth

Kirchengasse 3 Pfarrhof

 

Kirchengasse 6 Volksschule

Kurhausstraße 21

 

Obere Hauptstraße 2-4

Pirawartherstraße 7
Pirawartherstraße 14 Pirawartherstraße 22 Sommerzeile 11
Florianigasse 1 Pirawartherstraße 16 Herrengasse 32
Rechte Vorstadt 19 Untere Hauptstraße 14 Untere Hauptstraße 32

 

Wienerstraße 16

 

Bahnstraße 16

Pirawartherstraße 19

 

Obere Hauptstraße 16

 

Obere Hauptstraße 14

Wienerweg 18

 

Sommerzeile 36

Bahnstraße 4 Obere Hauptstraße 61
Pirawartherstraße 21

 

Untere Hauptstraße 4

Warthbergstraße 2

 

 

Fasangasse 51

 

Herrengasse 47

Untere Hauptstraße 17

 

 

 

 

Pirawartherstraße 4

 

Portal Pfarrhof

 

 

Obere Hauptstraße 3

 

Obere Hauptstraße 13

 

Obere Hauptstraße 15

Sommerzeile 14

 

 

 

 

 

 

 

 

Pirawartherstraße 26

Beichtzimmer

 

 

 

 

 

 

 

Obere Hauptstraße 11

Obere Hauptstraße 29 Obere Hauptstraße 41 Obere Hauptstraße 38 Voglsangmühle

 

 

 

Winterzeile 3

 

 

Dependance

Pirawartherstraße 11 Kindergarten

 

Altes Zeughaus Kollnbrunn  Obere Hauptstraße 2-4 Portal Pfarrhof
Bahnhof Bad Pirawarth Obere Hauptstraße 3 Rechte Vorstadt 19
Bahnstraße 1 Obere Hauptstraße 11 Sommerzeile 8
Bahnstraße 4 Obere Hauptstraße 13 Sommerzeile 11
Bahnstraße 5 Obere Hauptstraße 14 Sommerzeile 14
Bahnstraße 15 Obere Hauptstraße 15 Sommerzeile 16
Bahnstraße 16 Obere Hauptstraße 16 Sommerzeile 36
Beichtzimmer Obere Hauptstraße 23 Sommerzeile 38
Bindergasse 4 Obere Hauptstraße 29 Untere Hauptstraße 4
Breitenweg 6 Obere Hauptstraße 36 Untere Hauptstraße 6
Depandance Obere Hauptstraße 38 - Vogelsangmühle Untere Hauptstraße 14
Fasangasse 51 Obere Hauptstraße 41 Untere Hauptstraße 16
Feldgasse 6 Obere Hauptstraße 44 Untere Hauptstraße 17
Florianigasse 1 Obere Hauptstraße 47 Untere Hauptstraße 32
Glockenturm Kollnbrunn  Obere Hauptstraße 54 Vogelsangmühle
Haferlmühle  Obere Hauptstraße 61 Vorstadt 26
Herrengasse 12 Pfarrkirche Bad Pirawarth Warthbergstraße 2
Herrengasse 32 Pirawartherstraße 4 Wienerstraße 14
Herrengasse 46 Pirawartherstraße 7 Wienerstraße 16
Herrengasse 47 Pirawartherstraße 11 - Kindergarten Wienerweg 10
Kailmühle Pirawartherstraße 14 Wienerweg 18
Kirchengasse 3 - Pfarrhof Pirawartherstraße 16 Winterzeile 3
Kirchengasse 6 - Volksschule Pirawartherstraße 19 Winterzeile 15
Kollnbrunner Bauernladen Pirawartherstraße 21 Winterzeile 31
Kurhausstraße 21 Pirawartherstraße 22 Winterzeile 43
Linke Vorstadt 8 Pirawartherstraße 26 Winterzeile 47