Der Ort und sein Einfluß auf das Gebäude - Diplomarbeit Teil 2

Seminarhaus im Wald

Die Form ist nach der Analyse einer Vielzahl von Variationsmöglichkeiten fixiert, obgleich sie im Laufe des Entwurfsprozesses zunehmend konkretisiert wird. Der Entwurf versteht sich als eigenes Regelwerk in einem vorhandenen System, wobei die Gewichtung der Ausstrahlungskraft gegenüber dem Ort in den Hintergrund tritt. Deshalb wurde eine klare Form gewählt.
Weiters wurden Begriffe wie Durchschneiden, Durchdringen, Dialog, Auskragen und Auflagern behandelt.

Durch begleitende Überlegungen (helle und dunkle Bereiche, die Jahreszeiten, Materialien, sowie Farben und Texturen) ergänzt und durch das im Entwurfsprozess beschriebene Umkreisen des vertretbaren Projekts, steht eben dieses am Ende der Überlegungen.

Die Zukunft des Ortes, also der umgekehrte Einfluss wird danach diskutiert. Er beinhaltet Entwicklungsszenarien für den Ort.

Die zu Beginn anhand der Wesensanalyse definierte Zielvorstellung wird abschließend mit dem Ergebnis verglichen.

Das Arbeitsmodell aus Zeitung ist ein erster ’Wurf’ in die Landschaft. Es zeigt die Gliederung des Außenbereiches durch die Kurvenbewegung des Gebäudes. Ein geschützter und ein ungeschützter Platz entstehen.
Eine formalistische Übernahme des Modells mit der oben beschriebenen Aussage kann nicht Ziel der Reaktion des Gebäudes auf den Ort sein. Diese würde wie im Nachstehenden aussehen. Sie wäre gegenüber dem Ort dominant und somit das Gegenteil der Wirkung, die mit dem Gebäude erreicht werden soll.

Eine klare Form des Gebäudes bietet die Möglichkeit, die Situation des Ortes zur vollen Wirkung zu bringen. Die moralische Verantwortung des Architekten liegt hier im Unterstreichen des vorgefundenen Ortes. Um eben diesem Ort nicht in effektvoller Weise zu begegnen und die angesprochene Wichtigkeit der Ruhe zu erhalten, hat der Entwurf als Reduktion auf das Wesentliche das Waldstück voll zur Geltung zu bringen.