Schaugarten Saubergen

 

Tempietto im Schaugarten Saubergen von Architekt DI Dr. Oliver Österreicher

     

 

Kaffeeautomat am Kaffeeberg
 

Aus der Gemeindezeitung:

Kaffeeberg 2.0 Bad Pirawarth

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kaffeeautomat am Kaffeeberg - Kaffeeberg 2.0

Der Verlust geliebter Volksarchitektur ist nicht rückgängig zu machen. Was vom ursprünglichen Kaffeeberg blieb sind die Stützmauer, sein Keller, der Name und Geschichten. Orte mit starker historischer Kraft verlangen nach sensibler Gestaltung.
Sachlich und funktionsbetont sieht der kleine Pirawarther Geheimtip in der sanft hügeligen Landschaft den Zeiten des Mega-Tourismus entgegen.

Oma überglücklich
Meine Schwiegergroßmutter ist eine ambitionierte Spaziergeherin. Gemeinsam mit ihrer Schwester beschloss sie, Bad Pirawarth zu erkunden. Ich stattete die beiden Damen mit einem Plan des Ortes aus und es dauerte nicht lange, da fiel ihnen die Bezeichnung “Am Kaffeeberg” auf. “Jö, da hol´ ich mir heut´ meinen Café!”, rief Oma überglücklich aus.

Aber, es war einmal …


Im Gesamtkonzept
Dem modernen Marketing würde wahrscheinlich kein besserer Name als “Kaffeeberg” einfallen, vielleicht anglikanischer. Der Standort eines Gasthauses war damals, als Teil des Konzeptes zur Belebung des Kurortes bewusst gewählt. Schon etwas Besonderes war dieses beliebte Ausflugsziel der Kurgäste, waren doch sonst Dorfwirtshäuser im zentralen Ortsverband üblich.
Das Ziel unserer Gemeinde ist es, an diese Tradition anzuschließen. Das historische Gesamtkonzept mehrere besondere
Punkte im Ort herauszuformen hat nicht an Aktualität verloren. Spätestens seit den mehrmaligen Blitzeinschlägen
in den “Wünschelbaum” war klar, dass der Ort da heroben geradezu übernatürlich ist.

Hommage an die Geschichte
Die Errichtung eines typischen Kaffeelokals mit ursprünglichem Charme in der Kaffeehaus- Tradition ist an diesem Standort illusorisch. Dennoch sollten wir Besuchern die Möglichkeit geben, hier ein Ziel zu finden. Gleichsam als Hommage an die Geschichte kann mit diesem kleinen Projekt die Identität des Ortes “Kaffeeberg” in unsere Gegenwart übersetzt werden. Die dafür erforderliche Infrastruktur ist dank Herrn Erich Ulrich bereits vorhanden.
Möglichst schlicht soll eine einfache pastellbraune Scheibe vor die so markante und lebendige Sandsteinwand gestellt werden. Diese ist zur Nische ausgeformt und umrahmt den Automaten und ein Bild aus vergangenen Zeiten, welches hinter Glas aufkaschiert wird. Der Bereich unmittelbar vor der neuen Raststation soll mit kaffeefarbenem Kiesel gefasst werden; etwaige Sitzgelegenheiten können mobil im Kies aufgestellt werden. Sortenvielfalt und hervorragende Qualität sind auch bei Automatenkaffees längst Standard - und in Wirklichkeit kommt es vorallem auf die Kaffeesorte an. Moderne Kaffeeautomaten bieten frisch gemahlenen Bohnenkaffee und viele Spezialitäten wie Vanille- oder Amaretto-Cappuccino an. Zusätzlich zu den Kaffeegetränken können Kaffeeautomaten auch verschiedene Teesorten, Schokolade oder Suppe ausgeben.

Manche bieten zusätzlich gekühltes Mineralwasser und Süssgetränke an. Alle nötigen Zutaten wie Becher, Zucker, Aufheller, Rührstäbchen usw. sind in der Maschine integriert. Angedacht ist der Tagesbetrieb in der warmen Jahreszeit.
Zur Bindung etwaiger grafischer Gelüste unbemerkter Besucher soll ein “Gipfelbuch” aufgelegt werden. Untermalt wird mit leiser Klaviermusik; eine Sichtachse durch das Grün auf den Ort ist zu schlagen.

... und vielleicht
könnte neben der neuen Caféstation dem einstigen “Wünschelbaum” ein in Beton gegossenes begehbares Denkmal gesetzt werden. Mag sein, dass auch eine Kegelbahn wieder entsteht.