Schaugarten Saubergen

 

Tempietto im Schaugarten Saubergen von Architekt DI Dr. Oliver Österreicher

     

 

Promenade Bad Pirawarth
 

 

Eröffnung der Promenade Landerat Karl Wilfing, Architekt Oliver Österreicher, Foto: Mauritsch, NÖN

Europas 1. Rollstuhlweg- Die Promenade in Bad Pirawarth

Europas 1. Rollstuhlweg- Die Promenade in Bad Pirawarth

Europas 1. Rollstuhlweg- Die Promenade in Bad Pirawarth

Europas 1. Rollstuhlweg- Die Promenade in Bad Pirawarth

Aus der Gemeindezeitung 07 2010:

Europas 1. Rollstuhlweg- Die Promenade in Bad Pirawarth - Entwurf 2010

Aus der Gemeindezeitung 10 2014:

Europas 1. Rollstuhlweg- Die Promenade in Bad Pirawarth - 2014

Aus der Gemeindezeitung 12 2017:

Europas 1. Rollstuhlweg- Die Promenade in Bad Pirawarth - 2017

 

Promenade Bad Pirawarth

 

Aus der Gemeindezeitung 07 2010 (Aus dem Vortrag für den Verschönerungsverein, am 20.04.2010):

Europas 1. Rollstuhlweg

Wenn man an einen bislang unbekannten Ort kommt, so möchte man etwas Erleben - und wenn es das Erleben von Ruhe ist.
Mag sein, dass manche Bewohner des Ortes Blumenschmuck und Raumgestaltung gar nicht wahrnehmen. Als Besucher sieht man diese Dinge plötzlich in einer überkritischen Art. Das genannte Erleben ist einfacher möglich, wenn es eine erkennbare
Gesamtstruktur des Ortes gibt, nicht nur Einzelmaßnahmen.

Vergangenheit
Gestaltete Denkmäler, Platzbereiche, der bewusste Wildwuchs eines Wäldchens;
Ich schätze den ländlichen Raum besonders deshalb, weil hier Eigeninitiative vorhanden und gewünscht ist. Wenn für alle Maßnahmen zur Schaffung dieser harmonischen Lebenswelt bezahlte Arbeitskräfte nötig wären, hätten wir uns genügend in Richtung Großstadt degeneriert. Jeder der einen eigenen Garten hat weiß, wie viel Arbeit hinter einem gepflegten Erscheinungsbild steht. Und umso stärker sind die Bilder vergangener Tage, wo Menschen wenig hatten und doch so schöne Gestaltungen machen konnten. Was bleibt ist nicht der Funktionalismus, sondern die Schönheit.

Gegenwart
Warum macht ihr (gemeint sind die Mitglieder des Verschönerungsvereins) das? Und für wen? Für euch selbst, die Familie und Freunde, den Ort, für Anerkennung? Für das eigene Harmoniebedürfnis, für eine größere Richtigkeit? Jeder einzelne Ort hat seine Besonderheiten und Stärken. Von “außen” werden Orte werbetechnisch meist unter einem Schlagwort wahrgenommen:
Bauernladen, Kellerberg, Advent, Rehab-Klinik. Dass unsere Gemeinde natürlich viel mehr ist, wissen wir; denken wir an die Vielzahl der Veranstal-tungen und Vereine an die vielen erlebten Stimmungen im Ort, an die Geschichte und an die Geschichten.

Zukunft 1
21. März 2015, Frühlingsbeginn, NÖ-Nachrichten:
Was im Jahr 2010 mit Kürzungen der Bedarfszuweisungen für die Gemeinden begonnen hat, das hat - wie wir alle wissen - nach tatsächlichem Durchschlagen der Wirtschaftskrise zum Abbau von Plätzen in Gemeindeämtern und Bauhöfen und zu weiteren finanziellen Kürzungen geführt. Dass die Orte schmutzig, kahl und ungepflegt wurden, lag auf der Hand. Es wird nicht mehr renoviert, kaum noch das Nötigste instandgesetzt. Wo einst Blumenbeete und Vorgärten angelegt waren, wuchert Unkraut.

Nirgends zeigt sich Hoffnung. Möge der Frühling endlich wirklich beginnen.


Zukunft 2
21. März 2015, Frühlingsbeginn, NÖ-Nachrichten:
Mit der Eröffnung des 1. Rollstuhlweges in Europa im Jahre 2010 ahnte die Gemeinde Bad Pirawarth noch nicht, welche Vorbildwirkung sie dabei einnehmen würde. Auf der stillgelegten Eisenbahntrasse in der Kurhausstraße wurde die Verbindung von Kurhaus und Gemeinde Wirklichkeit. Wie eben bei einer Eisenbahn finden sich entlang des Weges zahlreiche Stationen, bei denen Stempel im Mobilitätspaß gesammelt werden können. Der Weg beginnt beim Kurhaus ... Dieser Impuls des 1. Rollstuhlweges war der Startschuss zum weiteren Ausbau des Kurbezirkes bei gleichzeitiger Bewahrung des dörflichen Charakters der Gemeinde. Bad Pirawarth hat es vorgemacht, Europa versucht es nachzumachen.

Aus der Gemeindezeitung 10 2014:

Stationen
Das geplante neue „Band“ durch Bad Pirawarth, welches an der Stelle der alten Bahntrasse errichtet wird, soll natürlich ansprechend gestaltet werden. Es soll aber auch zum Verweilen einladen. Dabei kann man auf Bestehendes zurück greifen und es entsprechend adaptieren. Ich denke dabei zum Beispiel an die alte Haltestelle beim Prof. Knesl-Platz, die als solche Haltestelle auch künftig in Funktion bleiben könnte.

Großzügige Öffnung
Um einen Ort zu schaffen, der künftig von seinen Nutzern gut angenommen werden soll und der eben nicht verwahrlosen darf, sind natürlich einige Umbauten erforderlich. So ist etwa die Fassade großzügig zu öffnen und auf eine barrierefreie Erreichbarkeit ist zu achten. Die Gestaltung selbst sollte möglichst dezent, aber unbedingt auch mit Geschichtsbezug sein. Hier etwa ein Bild aus der Kaiserzeit mit dem Untertitel „Ankunft eines Eisenbahnzuges in Bad Pyrawarth.“

Fragen des Sinns
Aber hier endet der Weg nicht. Denn wie etwa der „My Way“ in Hagenbrunn zieht auch unser Weg als Lebenslinie an (bereits gelebten) Stationen vorbei. Menschen die heute zu uns auf Kur kommen, durchleben jedoch nicht die Mode des Müßigganges
der Jahrhundertwende. Der ärztliche Direktor unseres Rehabilitationszentrum, Prim. Dr. Andreas Winkler, formuliert es so: „Die ganzheitlich orientierte Rehabilitation in der Klinik Pirawarth strebt gezielt die Wiedererlangung körperlicher und geistiger
Gesundheit an.“ Behandelt werden hier schließlich etwa Patienten nach einem Schlaganfall, einer Gehirnblutung, Multipler Sklerose und Morbus Parkinson. Alle sind klarer Weise mit Fragen des Sinns und des Lebens beschäftigt! Und so bietet der neue Weg nicht nur eine Chance der Verbindung von Klinik und Ort, sondern er lässt sich auch philosophisch aufladen:
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft könnten entlang des Weges thematisiert werden und sogar das bestehende Skulpturenband im Prof. Knesl-Park in das Konzept der Gedankenanstöße für uns und unsere Gäste mit aufnehmen.
Vielleicht könnte sogar ein gemeinsames Projekt entstehen, wo Patienten Skulpturen, Bilder, Texte und ähnliches schaffen, die
dann entlang des Weges ihren Platz finden.

Aus der Gemeindezeitung 12 2017:

Verbindendes Band, unseres
Kurorts würdig: Promenade

Sie ist mehr als nur Asphalt mit Sträuchern. Sie ist ein Erfolgsprojekt, konnte doch eine poetische Vision in die Tat umgesetzt werden: die Klinik Bad Pirawarth mit der Gemeinde zu verbinden und dem Ort eine sichere Achse zu geben, entlang der sich die Einrichtungen des Ortes wie Perlen einer Perlenkette reihen.

Förderung
Dank der hervorragenden Förderzusagen von Klima.aktiv und LeaderRegion muss die Gemeinde für weniger als 150.000€ also etwa 1/3 der Gesamtkosten aufkommen. Da sich unsere Gemeinde im Zuge der regionalen Leitplanung dem Ziel verschrieben hat, im Themenbereich von Kur und Gesundheit verankert zu bleiben, ist die Einrichtung einer Promenade als barrierefreier Achse durch den Ort ein passendes Projekt: „Förderung des Austausches zwischen Generationen und Abbau von
Barrieren".

Das Projekt
Die Promenade bewegt sich grundsätzlich auf der alten Eisenbahntrasse, welche sich reizvoll sanft entlang des Baches neben der schönen Kurhausstraße durch den Ort schlängelt. Vom Kurpark aus gesehen gilt es, einen bestehenden Weg neben dem Bach mit dieser Trasse zu verbinden. Die erste Maßnahme zur Barrierefreiheit besteht darin, die noch im Fahrbetrieb stehende
Eisenbahntrasse in Richtung Niedersulz (Draisine) zu kreuzen. Dazu wurde eine Anrampung mit Steinschüttung hergestellt; ein
Asphaltieren erfolgt in möglichst flachem Gefälle. Um in ausreichender Breite die Überquerung des Baches sicher zu stellen, wurde die in die Jahre gekommene Wirtshausbrücke für die Promenade breiter neu gebaut. Gemeinsam erarbeiteten die ÖVP Gemeindemandatare Bgm. OSR Kurt Jantschitsch, Vizebgm. Josef Kaufmann, GR Bettina Gaismayer, GR Franz Kletzer und Peter Theuretzbachner von unserem Bauamt mit mir als Vorsitzenden des Ausschusses Promenade in acht Sitzungen alles Notwendige. Natürlich wurde auf Anforderungen zu künftigen Pflegemaßnahmen des Weidenbaches Bedacht genommen.
Besonders freuten uns die Unterstützung des Verkehrsplaners Dr. Andreas Juhász und die guten Ideen der Mitarbeiter der Klinik Bad Pirawarth Dr. Reinhard Spiesberger und Viktoria Grandl. Auch wurden die 54 Anrainer und die interessierte Ortsbevölkerung im Rahmen einer Präsentation eingeladen, um von Anfang an ein gemeinsames Projekt zu erarbeiten. Die
GGW Eigentümergemeinschaft (Gschwindl/Gepp/Wirth der Eisenbahnbrücke über den Weidenbach erteilte uns dankenswerter
Weise die Zustimmung zum Wegerecht. Wir freuen uns, dass die LeaderRegion die barrierefreien Ruheplätze und Übungsgeräte sowie sonstiges Mobiliar fördert. Ein besonderer Dank gilt dem Verschönerungsverein, der sich die Station Pirawarth als Sanierungsprojekt annimmt. Hier soll ein Informationspunkt der Promenade entstehen.

Die Umsetzung
Die verkehrsrechtliche Verhandlung gestaltete sich besonders erfreulich, da dem Sachverständigen zufolge in weiten Teilen auf die Absturzsicherung verzichtet werden konnte. Rechtlich ist die Promenade auch ein Radweg und wird als Gemeindestraße von der Hochstraße bis zur Brückengasse geführt. Im Zuge dieses Projektes half uns die Abteilung Wasserbau des Landes Niederösterreich bei der Errichtung einer neuen breiteren Wirtshausbrücke und einer Steinschlichtung beim weiteren Verlauf des Weges mit seiner Anrampung von 6% bis zur Bahnquerung und Anbindung an das Wegesystem des Kurparks. Aber auch die beiden ehemaligen Eisenbahnbrücken wurden für das nunmehr ausgeführte Projekt adaptiert. Um ein sicheres Begehen und Befahren sicherzustellen, wurde der alte Gleisschotter als neues Bankett wieder eingebaut. Auf die ganze Länge galt es Kabel für die neue Beleuchtung zu verlegen. Die Möblierung der Promenade soll im Frühjahr erfolgen. Bänke und Tisch-Bank-Kombinationen werden noch aufgestellt. Diese werden ab dem Kurhaus in kurzen Abständen, etwa ab dem Ortszentrum/
Gemeindeamt in größerem Abstand aufgestellt. Um dem Thema der Barrierefreiheit gerecht zu werden, ist eine erhöhte Sitzhöhe der Bänke mit 53cm und eine entsprechende Ausstattung mit Armlehnen vorgesehen. Ebenfalls für die Kurgäste wird mittels Markierungen eine Strecke für wissenschaftlich anerkannte Ausdauertests eingerichtet. Weiter Markierungen alle 100m
dienen der besseren Selbsteinschätzung der Patienten. Ergänzt werden könnte dies auch durch Hinweise, wie etwa der noch verbleibenden Entfernung zur Kirche usw. Teils gerade, teils geschwunge Linien am Weg können von Jedermann nachgegangen werden. Informationsbeschreibungen entlang der Promenade über Bad Pirawarth sollten in entsprechender Höhe angebracht werden. Eine Anregung der Psychologinnen war es, kleine geistige Aufgaben entlang der Strecke zu stellen. Der Vorschlag der Klinik eines kleinen Motorikparks entlang des Weges wurde aufgegriffen. So werden die im Kurpark bereits bestehenden Übungsgeräte um einige weitere Geräte, nämlich "Latzug& Rudergerät", "Rumpfbank & Surfbord" sowie "Hangelstrecke& 6 Stangen" erweitert. Diese stehen natürlich ebenfalls allen Besuchern und Bewohnern zur Verfügung. Die Stützen und Abgrenzungen des Prof. Knesl-Parks wurden entfernt und dieser somit in die Promenade mit eingebunden. Da die
Promenade wie erwähnt auch als Radweg geführt wird, sind natürlich auch E-Bike-Ladestationen und Fahrradständer vorgesehen. - DANKE UNSEREN GEMEINDEARBEITERN!