Schaugarten Saubergen

 

Tempietto im Schaugarten Saubergen von Architekt DI Dr. Oliver Österreicher

     

 

Von den weißen Kellern kommen wir
 

An der Gemeindezeitung:

Von den weißen Kellern kommen wir

 

Von den weißen Kellern kommen wir


Zur Gestaltung von Ortseinfahrten kennt jeder viele Beispiele. Die Ergebnisse unzähliger Ideenwettbewerbe erschöpfen sich im
Blumenschmuck, in Wappen und Logos und in diversesten Klischees.

Stärke durch Kontrast
Am Stärksten wirken jene Vorschläge zur Gestaltung, wo der Raum vor dem Ort besonders anders erscheint als der Ortsanfang oder wo sich die Straßenneigung stark ändert.

Die weißen Keller
Interessanterweise denkt jeder bei der Ortseinfahrt nach Kollnbrunn nur an jene von der Gaweinstaler Seite. Ich denke nicht, dass man gerade hier etwas Neues erfinden muss. Diese Kollnbrunner Kellergasse der Brünnerstraße hat mich schon seit meiner Kindheit fasziniert. Zuletzt habe ich 2009 bei einem Vortrag des Verschönerungsvereines mit einer Bilderserie versucht,
auf diesen herrlichen Straßenabschnitt aufmerksam zu machen. In Hinblick auf die nun beinahe abgeschlossene Neugestaltung der B7 wäre es verfrüht gewesen, hier besondere Maßnahmen zu setzen. Die damals präsentierte Lösung ist sehr einfach und hat doch auch etwas vom Klischeehaften: weiße Farbe. Laut Johann “Schani” Bogner wäre der schöne optische Eindruck durch das "Weißen" wegen der speziellen Hangsituation eine Maßnahme von nur kurzer Dauer. Mit dem Dorferneuerungsverein
werde man sich aber gerne wieder einmal dem Hang annehmen. Die Keller befinden sich im Privateigentum. Der
Anfang des “Weißens” wäre bei den markanten Stützmauern zu machen. Erschwerend kommt auch die wiederkehrende Pflege hinzu: Wenn man"weißent", dann muss man das ohnehin alle zwei Jahre machen.
Weiße Mauern ziehen die Aufmerksamkeit auf sich; sie wirken sauber und offen; sie zeigen hier als Typus des sich Wiederholenden einen starken Ausdruck des Zusammenhalts anonymer Architektur. Vermutlich weitgehend unbemerkt schlummert in Kollnbrunn bereits jetzt die schönste Ortseinfahrt. Wo die weißen Mauern winken, Wohnt der schöne Frühling auch. Gustav Falke (1853-1916)